Die Schneeflocken
Es ist Sonntag. Der erste richtige Schnee dieses Winters.
Der Naturweg unter meinen Schuhen ist bereits mit einer dünnen Schneedecke
überzogen. Mein Hund schnüffelt besonders lange an den Gebüschen, unter dem
Schnee scheinen die Nachrichten, die andere Hunden abgesetzt haben anders zu riechen.
An einigen Stellen wälzt er sich besonders lange und inbrünstig. Ich lasse ihm
die Zeit, halte an und schaue dem Schneetreiben zu. Die Welt um mich ist ganz
still. Nichts bewegt sich. Wie versteinert stehen die Bäume. Das einzige, das
sich bewegt, sind die Schneeflocken. Angezogen von der Schwerkraft der Erde gleiten
sie lautlos an mir vorbei. Dabei fällt mir auf, dass nicht alle Flocken auf die
gleiche Art vom Himmel fallen. Die einen bewegen sich sanft und im Kreis
drehend wie Federn aus einem Daunenkissen, die anderen kerzengerade im rasenden
Tempo. Einige kreuzen ständig den Weg der anderen, berühren sich kurz, um
gleich darauf auseinander zu gehen oder gemeinsam auf den Boden zu fallen. Ich versuche
den Weg der einzelnen Schneeflocken zu verfolgen, doch das gelingt mir nicht.
Entweder sind sie zu schnell, oder mein Gehirn kann sie aus der Menge nicht
herausfiltern. Wie ist das möglich, frage ich mich, dass aus etwas so lebendigem
wie Schneeflocken eine so träge Masse wie die Schneedecke entstehen kann?
Der Vergleich zwischen mir und den Schneeflocken drängt sich
plötzlich auf. So wie eine fröhliche Schneeflocke mit ihrer Lebendigkeit die
Beschaffenheit des Schnees nicht beeinflussen kann, so kann auch ich als einzelnes
Individuum weder die Richtung noch die Geschwindigkeit die die Menschheit angeschlagen
hat, beeinflussen. Das frustriet mich. Ein Gefühl der Ohnmacht bemächtigt sich
meiner. Man kann sich bemühen so viel man will, mehr als eine bedeutungslose
Schneeflocke wird man nie werden.
Mein Hund hat seine augenblickliche Schnüffelorgie beendet
und läuft weiter. Ich folge ihm. Eigentlich wäre es schön ein Hund zu sein.
Zumindest bei uns in der Schweiz. Man wird liebevoll betreut, hat genügend zu
essen, wird bestens medizinisch versorgt und muss nur das tun, was einem Freude
macht. Vor allem muss sich mein Hund nicht mit solchen Gedanken wie ich plagen.
Meinem Hund ist es egal was in der Welt passiert. Er hat auch kein Bedürfnis
die Geschehnisse zu beeinflussen. Er kennt kein Gefühl der Ohnmacht.
Plötzlich wehrt sich der Rebell in mir. Habe ich wirklich
keine Macht? Im Gegensatz zu einer Schneeflocke habe ich das Bewusstsein. Ich
weiss, dass ich bin. Ich kann zwar das Endprodukt Menschheit nicht wesentlich
beeinflussen aber die Art meines Lebens schon. Ich kann mich erheben, in die
Welt schauen und jede mögliche Richtung einschlagen. Ich kann entscheiden ob
ich wie eine Feder oder wie ein Geschoss durch das Leben gehe.
Eine grosse Schneeflocke fällt auf meine Lippe. Sie schmilzt
sofort. Ich fahre mit der Zunge über die Stelle. Es wird mir bewusst, dass wir nun
auf eine sonderbare Weise vereint sind. Diese Schneeflocke wird nicht als eine
namenlose Einheit in der dicken Schneedecke enden und im Frühling in den Boden
versinken. Diese Schneeflocke wird in mir weiterleben. Vielleicht werde auch ich
eines Tages wissen auf welche Lippe ich mich niederlassen soll, um aus meiner Bedeutungslosigkeit
herauszufinden.
Pahuljice
Nedelja je. Prvi sneg ove zime. Staza pod mojim čizmama se
već beli od snega. Moj pas njuška posebno dugo po žbunju, izgleda da vesti
koje su mu prijatelji pored staze ostavili pod snegom puno jače mirišu. Na
nekim mestima se valja posebno dugo i vatreno. Neću da ga ometam u uživanju i
zastanem dok on sve natenane ne izmiriše. U šumi je potpuna tišina. Sve je
zamrlo pod snežnim pokrivačem. Drveće izgleda kao okamenjeno. Pogled mi privlači
lepršanje pahuljica, koje privučene gravitacijom zemlje besčujno oko mene klize.
Primećujem da ne padaju sve pahulje na isti način sa neba. Neke se okreću
nežno, u krugovima kao perje koje je ispalo iz jastuka, druge padaju pravo i
brzo kao kišne kapi. Opet neke stalno menjaju pravac, dodirujući kratko druge da
bi sa njima ujedinjene nastavile put ili se odmah potom od njih odvojile.
Pokušavam da pratim pogledom pojedine pahuljice, ali mi ne uspeva. Ili su
prebrze, ili moj mozak ne može da ih filtrira iz gomile. Kako je to moguće,
pitam se, da od nečega tako živahnog kao što su pahulje, nastane jedna tako
ravnomerna, spora masa kao što je snežni pokrivač?
Neminovno mi se nameće poređenje između mene i pahulja. Baš
kao što one svojom živahnošću ne mogu da utiču na osobine snežnog pokrivača, tako
i ja kao pojedinac nemogu da utičem na to u kom pravcu i kojom brzinom se kreće
čovečanstvo. Osećaj bespomoćnosti me preplavljuje. Možeš se truditi koliko
želiš, više od beznačaje pahuljice, nikad nećes biti .
Moj pas je završio njegovu momentalnu orgiju njuškanja i mi
nastavjamo šetnju. Baš bi bilo lepo biti pas, pomislim ja. Barem kod nas u
Švajcarskoj. Odgajaju te sa ljubavlju, nemaš brige za hranu, imaš najbolju
medicinsku negu a radiš samo ono što ti se sviđa. Iznad svega toga, pas se ne
muči sa takvim mislima kao ja. Nije ga briga šta se dešava u svetu. On nema potrebu
da utiče na globalne događaje. Ne poznaje osećaj nemoći.
Odjednom se onaj večiti pobunjenik u meni probudi. Da li sam
ja zaista tako bespomoćna kao što mislim? Za razliku od pahuljica ja imam
svest. Svesna sam da postojim. Ja ne mogu znatno da utičem na razvitak celokupnog
čovečanstva, ali na to kako ću svoj život živeti mogu. Ja mogu svakog momenta
da ustanem i promenim pravac. Ja lično odlučujem da li ću kroz život da lebdim
ili kao metak kroz njega da proletim.
Jedna velika pahulja pade mi na usnu. Tog istog momenta se je
istopila. Ja predjem jezikom preko njenog vlaznog traga i postajem svesna da
smo sada na neki poseban način ujedinjene. Ova pahulja neće završiti kao
bezimena jedinica u debelom sloju snega. Ona će živeti dalje. U meni. I ko zna
možda ću i ja jednog dana shvatiti na koje usne treba da se spustim da bi
pronašla put iz moje beznačajnosti.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen